An der traditionellen Langen Nacht der Christen am 23. März 2018 nahmen trotz der kalten Witterung wieder mehr als 60 Gläubige der verschiedenen Konfessionen aus Fürstenfeldbruck und Umgebung teil. In diesem Jahr hieß das Thema „Friedensstifter“. Ziele der nächtlichen Wanderung waren vier Kirchen im Stadtbereich, in denen mit meditativen Texten, Gebeten und Liedern vorbildlicher Menschen gedacht wurde, die sich für den Frieden und die Menschenrechte und gegen Krieg, Machtmissbrauch, Unterdrückung und Unfreiheit eingesetzt haben.Beginn war im Gemeindezentrum der Freien evangelischen Gemeinde an der Oskar-von-Miller-Straße. Nelson Mandela, der vor 100 Jahren geboren wurde und ein unermütlicher Kämpfer gegen die Apartheit war, stand hier im Mittelpunkt. Dann gingen die Teilnehmer mit brennenden Kerzen zur Erlöserkirche, wo des vor 140 Jahren geborenen Pädagogen Janusz Korczak gedacht wurde, der von den Nazis ermordet wurde, weil er 200 ihm anvertraute jüdische Waisenkinder nicht im Stich lassen wollte.
Im Pfarrheim St. Magdalena gab es köstliche heiße Suppe, zubereitet von den Niederbronner Schwestern vom Theresianum, bevor in der Leonhardikirche die vor 75 Jahren ermordeten Geschwister Scholl und ihr Kampf gegen die Nazis das Thema waren. Hier legte jeder Teilnehmer ein Weihrauchkorn auf glühende Kohlen, Symbol für das zu Gott aufsteigende Gebet um Frieden.
Den Abschluss bildete in der Neuapostolische Kirche das Gedenken an den vor 50 Jahren wegen seines Eintretens gegen die Rassentrennung und den Vietnamkrieg ermordeten Martin Luther King. Trotz des fortgeschrittenen Abends genossen viele der Nachtwanderer auch nach dem abschließenden Segensgebet die herzliche Gastfreundschaft der Gemeinde der Neuapostolische Kirche und man war sich einig, dass Ökumene, wie sie an diesem Abend wieder gelebt wurde, vielen Christen ein Bedürfnis ist und daher den Kirchen ein Ziel sein muss, zu dem es keine Alternative gibt.
Friedrich Deschauer